Bürgerkrieg der Familienbewegten


Brief ans Familiennetzwerk

Seit langem beschäftigt mich die Frage, weshalb die Auslöser aller Debatten, die uns hier zusammengeführt haben, nicht die Adressaten der Diskussionen sind.
Stattdessen führen wir einen Bürgerkrieg der Familienbewegten.

Doch selbsterrichtete Schranken sind die hinderlichsten.


Lassen Sie es mich so erklären:

Je mehr sich Menschen in einem kollektiven Netzwerk aufgehoben fühlen, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass das individuelle Urteilsvermögen auf der Strecke bleibt.

Um einem Interessenbündnis das Erreichen seiner Ziele zu erschweren, nutzen seine Gegner diesen Umstand aus.

Sie legen dem Kollektiv ein Hindernis in den Weg, das seine Aufmerksamkeit fesselt.
Wie das Kaninchen vor der Schlange, konzentriert sich das Kollektiv nun auf das Hindernis.
Die Hindernisse heißen Elterngeld, Pflichtkindergarten, Ehegattensplitting usw.
Über das Hindernis hinweg ist es ein sehr langer, gefährlicher Weg, der Weg unter dem Hindernis hindurch scheint sehr viel kürzer.
Man kann nun beobachten, dass das Kollektiv zunächst zufällig den einen oder anderen Weg zu wählen beginnt.
Nach einiger Zeit allerdings benutzen immer mehr den kürzeren unterquerenden Weg.
Dass dieser Weg die Interessen des Gegners nicht tangiert, ist beabsichtigt.
Der Gegner kann sich auf dem wenig frequentierten Weg einrichten.

Dort wo er sich eingerichtet hat, gibt es keine Kinder.

Wie hat der Gegner das erreicht?

Beobachtet man beim Beginn der Bewegung ein einzelnes Mitglied des Kollektivs, so erkennt man anfangs etwas Zufälliges oder Orientierungsloses - es besteht die Gefahr, das sich das Kollektiv auf den beschwerlichen und gefährlichen Weg zum Gegner macht.

Die Abwehr besteht in der gegnerischen Verwendung eines Tricks:

Die Mitglieder des Kollektivs sind sich zunächst uneins in ihrer Analyse der Situation.
Im Lauf der Diskussion ergeben sich Lösungsansätze mit scheinbar erhöhter Aussicht auf Erfolg, die einen gewissen Vorrang haben. Diejenigen, die sich für den kürzeren Weg entschieden haben, kommen offensichtlich schneller voran.
Diejenigen, die sich aufmachten, den Gegner auf dem längeren Wege zu stellen, hören aus der Richtung des kürzeren Weges das Kampfgeschrei, nicht jedoch vom Zweig des längeren Weges, denn dort ist ja noch niemand angekommen.
So nehmen die Rückkehrenden - tendenziell – ebenfalls den kürzeren Weg und stürzen sich auf den vermeintlichen Gegner:

Frau von der Leyen.

Auch wenn hin und wieder Einzelne zufällig den langen Weg wählen, wird dort das Rufen leiser sein, als auf dem kurzen Weg, denn die Signale verhallen mit der Zeit und es dauert auf dem beschwerlichen Weg auch immer länger, bis man wieder an die vom Kollektiv markierte Stelle zurückgelangt.
So verstärkt sich sehr schnell die Option des kurzen Weges.
Neuankömmlinge brauchen nun kaum eine Ahnung von den Hintergründen der Demographie-Debatte zu haben, halten sie sich nur ans Kollektiv.

Alles Weitere entsteht aus der Gruppendynamik, so dass es keinen Führer braucht, um das Verhalten zu bestimmen. Entdeckt jemand beispielsweise einen neuen Gegner oder ein Hindernis, so stürzt er sich darauf und der Rest des Kollektivs folgt. Das Kollektivverhaltenverhalten bringt zwei Vorteile, zum einen hilft es bei Orientierung, weil viele danach Ausschau halten, zum anderen bietet die Menge einen Schutz vor Ausgrenzung.

Aber es kann auch Nachteile haben, wenn kinderlose Politiker und Medienleute Kollektive zusammentreiben, um sie am Ende auf Gleichgesinnte zu hetzen.


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Februar 2007
© FAMILIENWEHR
Kämpfen oder Deutschland verlassen.